10 Meilen von Köln
Oder der etwas andere Laufbericht
Wir sind alle sehr früh aufgestanden und erwartungsfroh und etwas nervös bei Arnold pünktlich eingetroffen. Es sollte ein besonderes Lauferlebnis werden, Arnold freute sich schon darauf, seine Medoc-Bekanntschaften wieder zu sehen und mit uns einen schönen Wettkampf zu laufen. Der erste nach 3 Jahren.
Nachdem wir unsere Taschen eingeladen haben und es uns in Arnolds VIP-Shuttle bequem gemacht haben ging es los. Eine nette Computerstimme begrüßte uns an Bord und betonte „die Sicherheitssysteme sind eingeschaltet“. Die kalten Getränke hatten wir selber dabei und tranken angesichts des warmen Wetters auch reichlich.
Wir unterhielten uns angeregt und Arnold erzählte eine Story von einem Nachbarn, der noch nie selber Auto gefahren war. Arnold fuhr mit ihm auf einen Verkehrsübungsplatz und erzählte gerade, dass dem Nachbarn der Wagen nur 2x ausgegangen war, da ruckte es auch bei uns. (Ob das die schlechten Erinnerungen des Wagens waren oder es mal wieder an Beate lag, wollte uns die Computerstimme nicht verraten). So sagte sie ruhig aber bestimmt: „Halten Sie sofort an und suchen Sie eine Werkstatt auf, die Einspritzpumpe meldet einen Fehler.“
Wir rollten auf der Standspur noch bis zur nächsten Notrufsäule und das war es. Der VIP Shuttle stand.
Nachdem Arnold mal kurz in den Motorraum geschaut hatte und in sein schlaues Bordbuch, blieb uns nichts anderes über, den Notruf abzusetzen. Natürlich zog Arnold erst seine Warnweste an und stellte ein Warndreieck auf, wir verzogen uns hinter die Leitplanke…. Es war gar nicht so einfach, sich bei dem Lärm Gehör zu verschaffen und es dauerte eine Weile bis unser Gegenüber verstanden hatte, wo wir uns befanden und was das Problem war. Arnold machte es dringend und betonte dass wir schnellstens zu unserem Wettkampfort nach Köln müssten.
So dauerte es nur ca. 50 Min. bis der nette Herr vom ADAC Pannendienst erschien. Uns drohte derweil schon die Blase zu platzen, Beate trank während der Aufregung immerhin eine ganze Flasche Wasser leer. Nach einem kurzen Versuch den Wagen zu starten, durften wir alle einsteigen (natürlich nicht ohne dass Arnold noch ein paar Fotos schoss). Wir wurden ohne Servolenkung und funktionierender Bremse erstmal runter von der Autobahn geschleppt. (Arnold, das hast Du ganz souverän gemeistert.)
Dort befand sich dann eine Tankstelle, ein paar einladende Büsche und Schatten. Während der ADAC-Techniker sich den Fehlermeldungen widmete, widmeten wir uns unseren Blasen. Coni rief an und erkundigte sich nach unserem Verbleib. Leider verpassten wir es, nach ihrer Zeit zu fragen. Danach waren wir bereit für einen Kaffee, Arnold hätte eigentlich einen Schnaps gebraucht, die Diagnose war niederschmetternd: Motorschaden infolge Zahnriemenriss.
So hockten wir uns auf den Bordstein, aßen den leckeren Kuchen von Beate und warteten…. auf den Abschleppdienst. Obwohl der ADAC-Pannendienst betonte, dass wir hier mit 4 Personen warteten und uns zugesagt wurde, dass wir alle einschließlich Auto nach Bochum gebracht würden, erschien dann (gefühlte) Stunden später der Abschleppdienst. Der staunte nicht schlecht, dass wir dort zu viert standen und bot uns wenigstens an, uns alle bis nach Remscheid mitzunehmen. Brigitte erreichte zum Glück Coni, die auf dem Absatz kehrt machte, um uns dort abzuholen. Wir quetschten uns zu viert auf 2 Plätze, das Seitenfenster konnte nicht geschlossen werden, dort hing mein Ellenbogen. Ich habe nur gehofft, dass die Tür auch richtig geschlossen war, der Fahrer legte ein flottes Tempo vor. Arnold kam einmal kurz auf die Idee das VIP-Shuttle doch während der Fahrt zu verlieren und einen Versicherungsschaden daraus zu machen, aber der Fahrer wollte sich leider nicht darauf einlassen…
Trotzdem haben wir viel gelacht, worüber eigentlich?
In Remscheid wurden Brigitte und ich dann ausgeladen, Coni sollte in 15 Min auch dort eintreffen (und wieder haben wir nicht nach ihrer Laufzeit gefragt, sorry Coni). Beate und ich tauschten die Handys, dann fuhren sie davon. Brigitte und ich standen in der Knüste, jeder 10 Euro in der Tasche und nur mit einem Handy ausgestattet, in der Hoffnung, dass Coni uns auch findet. Das tat sie auch kurze Zeit später und endlich Coni, haben wir auch an Deine Laufzeit gedacht, nochmal herzlichen Glückwunsch dazu. Auch Silvana hat das LTB Fähnchen sehr hoch gehalten und ist bei der Wärme eine super Zeit gelaufen, Hut ab Silvana.
Dann ging es mit Siebenmeilenstiefeln Richtung Bochum, wir kamen noch rechtszeitig um zu sehen, wie Arnold, Christel und Beate den Wagen auf einen Parkplatz schoben, den eine Nachbarin vorab netterweise frei gemacht hatte. Nachdem der nette ADAC-Fahrer alle Formalitäten erledigt hatte, bekamen wir bei Christel und Arnold noch lecker Kuchen und Kaffee.
So endete der Versuch, 10 Meilen in Köln zu laufen.
Und denk dran Arnold, wenn dir die Werkstatt, die den Zahnriemen vor 7000 km gewechselt hat, doof kommt, drohst Du wie besprochen mit: dann hole ich meine Schwestern…..
Sabine