26.04.2003 Harzquerung Wernigerode - Nordhausen - Horst und Margarete Noffke
Am Freitag, 25.04., machten wir uns auf den Weg in den Harz nach Wernigerode, zu einem ganz besonderen Landschaftslauf. Immer am letzten Samstag im April findet sie statt, die 51 km lange Harzquerung von Wernigerode nach Nordhausen, von der Familie Unverzagt und vielen Helfern hervorragend organisiert. Seit 1992 sind wir mit kleinen Unterbrechungen dabei.
Außer der „Königsetappe“ über 51 km, bei der wir starten, können auch 25 km gelaufen werden, und zwar von Wernigerode nach Benneckenstein bzw. 28 km, von Benneckenstein nach Nordhausen.
Nachdem wir uns durch das Einbahnstraßenlabyrinth gekämpft haben, erreichen wir die Turnhalle „Unter den Zindeln“ in Wernigerode, in der die Ausgabe der Startnummern erfolgt. In einem dicken Buch sind die Namen der Starter notiert. Mit der Startnummer bekommen wir einen Gepäckanhänger. Das Gepäck wird am Starttag vom Veranstalter zum Ziel in Nordhausen bzw. Benneckenstein transportiert.
In der Turnhalle besteht die Möglichkeit zur Übernachtung. Parkmöglichkeiten für Wohnmobile und PKW’s sind ganz in der Nähe. Außerdem befindet sich dort der Bahnhof „Westerntor“, wo die Harzquerbahn ihre Fahrt durch den Harz beginnt bzw. beendet.
Vor dem Start um 8.30 Uhr am Ortsausgang von Wernigerode scharren etwa 250 Starter mit den Hufen, doch kurz nach dem Startschuss werden viele Läufer zu Gehern, denn der erste Berg ruft. Insgesamt sind auf der 51-km-Strecke ca. 1.200 Höhenmeter zu überwinden, etwa 1.300 geht es bergab.
Oben angekommen haben wir in diesem Jahr einen wunderschönen Blick auf den Brocken und die herrliche Landschaft. Es geht über Forst- und Wanderwege, bergauf und bergab zum ersten der insgesamt sechs Verpflegungspunkte bei km 11,5 den wir nach 1:12 bzw. 1:26 Stunden erreichen. Wir laufen durch ein wunderschönes Tal auf den Ort „Sorge“ zu und sehen am Ortsausgang das Hinweisschild zum Ort „Elend“. Hoffentlich kein böses Omen! Bei km 20 befindet sich die zweite Verpflegungsstelle, dort trennen sich die Wege der Läufer. Die 25-km-Läufer laufen geradeaus nach Benneckenstein dem Ziel entgegen und wir biegen ab in den Wald, wo uns auf dem Weg zum Sophienhof, den wir nach ca. 31 km erreichen, ziemlich unwegsames Gelände mit vielen Baumwurzeln, ein höllischer Abstieg und eine Bahnschienenüberquerung erwartet. Kleine Bäche überqueren wir über Holzstege und zwei auf dem Weg liegende Bäume überwinden wir durch Überklettern bzw. Darunterherkriechen. Bei alledem geht aber nie der Blick auf die wunderbare Landschaft verloren. Der Harz zeigt sich von seiner frühlingshaften blühenden Seite.
Nach der Stärkung mit Tee und Banane am Sophienhof laufen wir durch Wiesen und Wald bergab, Ruhe vor dem Sturm. Denn bei km 35 erreichen wir den Bahnhof Netzkater und wissen, was uns jetzt bevorsteht: der Aufstieg zum Poppenberg, 600 m über NN. Für die 4 Kilometerchen benötigen wir 36 bzw. 42 min! Oben erwartet uns ein Verpflegungsposten und dann wieder ein Abstieg, der es in sich hat. Es geht auf einem steilen, schmalen Waldweg hinunter in den Ort Neustadt, an dessen Ende bei km 43 die vorletzte Verpflegung auf uns wartet und das Schild „noch 8 km“. Nach der nächsten Steigung laufen wir über einen Wiesenweg und eine Asphaltstraße auf die Verpflegungsstelle zu, in der Gewissheit, bald ist es geschafft. Die letzten Kilometer bis zum Ziel im Stadion sind flach.
Im Ziel gibt es Getränke und ein kleines Erinnerungspräsent. Nach dem Duschen steigen wir in einen der vom Veranstalter organisierten Busse, der uns zurück nach Wernigerode bringt.
Ein schwerer, aber wunderschöner Lauf ist beendet und wir wissen, im nächsten Jahr sind wir wieder dabei.
Horst & Margarete Noffke