03.11.2002 Bottroper Herbstwaldlauf - Horst Noffke

BOTTROP - was sollen wir denn in Bottrop, fragte Margarete. Sie verbindet mit Bottrop Zechen, Kohlehalden, den tiefsten Ruhrpott. Aber ich blieb hartnäckig: Gerd Schmidt und Monika Kattenbusch sind dort im letzten Jahr gestartet und waren begeistert.
Ich suchte die Ausschreibung heraus. Es wurde ein 25 km Lauf (1 Runde) angeboten, der in diesem Jahr schon zum 30. Mal stattfand, sowie ein Ultramarathon über 50 km (2 Runden), in diesem Jahr zum 4. Mal. Außerdem konnten 10 km oder 5,2 km gelaufen werden. Also meldeten wir uns an. Ich wollte die 50 km in Angriff nehmen, Margarete die 25 km.

Samstag abend fuhren wir los, zum Bergwerk "Prosper Haniel", auf dessen Gelände am anderen Morgen der Start war. Sonntag morgen, nach einer verregneten Nacht, das übliche Gewusel vor dem Start. Es war ein tolles Gefühl: hinter uns der Förderturm, vor uns das Start/Ziel-Band und dazwischen das Gewimmel der Läufer.

Der Start für den 50-km-Lauf war um 9.15 Uhr, für den 25-km-Lauf um 9:40 Uhr.
Beim Start goss es wie aus Kübeln. Ein Arbeitskollege, Peter Michels, der 25 km laufen wollte und deshalb noch eine gute halbe Stunde Zeit hatte, wünschte mir alles Gute und meinte "Du musst ja wieder den langen Kanten machen". Nachdem ich ungefähr eine halbe Stunde unterwegs war, hatte Petrus ein Einsehen und schloss die Schleusen.

Doch jetzt zur Strecke. Direkt nach dem Start liefen wir nach einer Linkskurve in den Wald. Und das sollte sich auch nicht ändern. Wir liefen nur durch Wald und Feld, umrundeten zwei Seen und wurden unterwegs wunderbar verpflegt. Es gab Wasser, Tee, Malzbier, Cola, Bananen ... Besonders die Verpflegungsstation bei ca. 12,5 km war Spitze. Eine Gruppe Frauen und Mädels feuerten Jeden, der vorbeilief, lautstark an. Ich freute mich schon auf ihre Motivation in der 2. Runde.

Kurz nach Beginn meiner 2. Runde traf ich meinen Kollegen Peter, der inzwischen auf dem Rückweg war und das 25-km-Ziel vor Augen hatte. Kurz darauf flitzte Monika Kattenbusch dem Ziel entgegen. Wenig später traf ich meine Margarete, die ich ermahnen musste, nicht so schnell zu laufen. (Anmerkung von Margarete: Er übertreibt, ich hab nur auf den letzten 4 km etwas "die Sau rausgelassen", ansonsten bin ich streng nach Pulsuhr gelaufen!).

Nach dem Zieleinlauf konnten wir in den Bergmannskauen ausgiebig duschen. Das leibliche Wohl kam auch nicht zu kurz. Es gab Suppe, Bratwurst, Kaffee und Kuchen. LEIDER KEIN BIER, mein Lebenselixier nach langen Läufen (Uwe wird mich bestimmt verstehen!), weil auf dem Zechengelände Alkoholverbot herrscht.

Urkunden und Ergebnislisten waren schnell gedruckt. Die Siegerehrung ging zügig vonstatten. Die ersten 3 jeder Altersklasse bekamen ein Präsent, meines war eine Flasche Sekt. Alle 50-km-Finisher erhielten ein T-Shirt.
Schon montags konnten die Ergebnisse im Internet abgerufen werden.

Es war eine sehr gut organisierte Veranstaltung und eine landschaftlich schöne Strecke. Der Lauf ist für Einsteiger in die Ultraszene sehr gut geeignet, weil man nie alleine läuft und "die Einsamkeit des Langstreckenläufers" nicht kennenlernt!

Im nächsten Jahr sind wir wieder dabei.

Horst Noffke